09.10.2022, 21:15
Der Abend war ein völliger Reinfall gewesen. Da hatte sie sich dazu herab gelassen, ihrem Chef einen zu blasen, damit sie früher gehen konnte und dann hatte Ramos sie vor dem Kampf nicht einmal sehen wollen. Es war schwer genug gewesen, sich bis zu den Umkleiden vor zu kämpfen und sie hatte bestimmt sieben Mal erklären müssen, dass sie Ramos Freundin war, um durch gelassen zu werden. Und dann hatte Ramos sie kaum eines Blickes gewürdigt und lediglich gesagt, dass er jetzt keine Ablenkungen gebrauchen konnte, ehe sein Trainer sie aus dem Raum geschoben und ihr die Tür vor der Nase zu geknallt hatte.
An eine Karte für sie hatte Ramos auch nicht gedacht und so konnte sie gerade noch einen Stehplatz in der letzten Reihe ergattern, für den sie auch noch den vollen Preis zahlen musste.
Viel vom Kampf hatte sie so nicht mitbekommen, aber es interessierte sie auch nicht wirklich. Dafür freute sie sich umso mehr, dass Ramos einen klaren Sieg davon trug und dafür ausgiebig vom Publikum bejubelt wurde. Danach war es kein Problem, zu den Umkleiden zu gelangen, die Sicherheitsleute kannten sie ja bereits.
Ramos Umkleide war brechend voll und sie brauchte eine ganze Weile, bis sie zu ihm vor gedrungen hatte. "Glückwunsch, ich wusste von Anfang an, du packst das!" Strahlte sie und schlang ihm die Arme um den Hals. "Ja...danke..." Erwiderte Ramos abwesend und drückte ihr lediglich einen kurzen Kuss auf die Lippen, ehe er sich den anderen wieder zu wandte und Keira in eine Ecke zurück gedrängt wurde. Irgendjemand drückte ihr ein Bier in die Hand und sie trank ein paar Schluck davon, während Ramos duschen ging. Die anderen diskutierten wo sie gleich feiern wollten und Keira freute sich, als die Wahl auf einen Club in der Nähe fiel. Es war eine Ewigkeit her, seit sie das letzte Mal richtig feiern war...Außerdem hatte doch auch Hector gesagt, dass sie das Wochenende genießen und feiern sollte, oder nicht?
Doch als schließlich alle zum Aufbruch bereit waren und Keira sich wieder neben Ramos schob, sah dieser sie verwundert an. "Was machst du denn noch hier?" Einen Moment lang verschlug es Keira die Sprache, dann reckte sie das Kinn vor und erwiderte. "Deinen Sieg feiern natürlich." Ramos schüttelte lachend den Kopf. "Fahr du mal schön nach Hause und uns Männern den Abend für uns." Damit schob er sie beiseite und rief den anderen zu, dass sie jetzt los fuhren. Rasch leerte sich der Raum und Keira blieb mit tränenverschleiertem Blick allein zurück. Sie brauchte geschlagene zehn Minuten, um ihre Fassung wieder zu erlangen und sich auf den Weg nach draußen zu machen. Anscheinend fuhren jedoch so spät am Abend keine Busse mehr. Sie war davon ausgegangen, dass sie mit Ramos zurück fahren würde. Da sie sich nicht zu jemand völlig fremden ins Auto setzen würde, blieb ihr nichts anderes übrig, als ein Taxi zu nehmen. Wenigstens musste sie dank Hectors Gehalt beim Preis von fast 100 Dollar nur schwer schlucken und stürzte sich dadurch nicht völlig in den Ruin, wie es vor ein paar Monaten noch der Fall gewesen wäre.
Zu Hause verkroch sie sich in ihrem Bett, schaltete den Fernseher ein und heulte sich zu Grey's Anatomy in den Schlaf. Keira wurde erst wieder wach, als Ramos um 6 Uhr morgens völlig betrunken nach Hause kam. Genau genommen wurde sie davon wach, dass er ihr die Decke weg riss und die Hände unter ihr Shirt schob. Mit einem Aufschrei fuhr sie hoch und hatte die Hand bereits erhoben, als sie Ramos erkannte. "Spinnst du?" Schrie sie ihn an und bemerkte erst jetzt wie betrunken er tatsächlich war. "Komm schon Babe...da waren so viele scharfe Girls und jetzt hab ich richtig Bock..." nuschelte er und versuchte sich die Hose auszuziehen, wobei er jedoch das Gleichgewicht verlor und fast auf Keira gefallen wäre, wäre diese nicht schnell zur Seite gehechtet. "Du bist doch nicht ganz dicht! " fuhr sie Ramos noch an, doch ihr Freund wälzte sich nur herum und begann lauthals zu schnarchen. Schlafen konnte sie nun also definitiv vergessen. Sie verpasste Ramos einen wütenden Tritt, den dieser nicht einmal bemerkte und stand dann auf, um duschen zu gehen. Danach setzte sie sich in die Küche, um zu frühstücken, doch Ramos schnarchen hallte durch die gesamte, zugegebenermaßen recht kleine, Wohnung und war eine stetige Erinnerung an den gestrigen Abend. Keira hielt das nicht aus. Es war gerade einmal sieben Uhr morgens, da konnte sie am Samstag auch niemanden von ihren Freundinnen anrufen...blieb nur noch das Büro. Auch wenn bei ihr keine Arbeit liegen blieb, gab es dort bestimmt etwas zu tun, und wenn sie nur ein paar alte Fälle nach las. Es wäre eine gute Ablenkung. Da sowieso niemand in der Kanzlei wäre, schlüpfte sie einfach nur in eine Jeans und ein ziemlich langweiliges T-Shirt, über das sie einen schwarzen Hoodie drüber zog. Schließlich war Wochenende. Keira fuhr sich mit den Fingern durch ihre Haare, die wie immer durcheinander waren und machte sich dann auf den Weg ins Büro.
Die Tür war logischerweise abgeschlossen, doch zum Glück passte Keiras Schlüssel. Nichts Böses ahnend schloss sie die Tür auf und betrat die Kanzlei. Sie hatte gerade die Tür hinter sich zugezogen und sich auf den Weg zum Archiv gemacht, als plötzlich ein durchdringender Alarmton durch die leeren Gänge schrillte. "Oh shit!" Stieß Keira erschrocken hervor und eilte zurück zu Eingangstür. Obwohl sie den Code natürlich nicht kannte, drückte sie hektisch auf dem Display herum, bis sie ein tiefes "Na wen haben wir denn da?" Herum fahren ließ. Vor ihr standen zwei große, breite Kerle in schwarzen Lederjacken. Keira brauchte keinen zweiten Blick, um zu erkennen, dass es sich um den Sicherheitsdienst handeln musste. "I...ich bin Keira Harting....ich b...bin die Praktikantin von Hector Kemp." Stotterte sie und hasste sich für ihre piepsige, eingeschüchterte Stimme. Der größere der beiden ließ den Blick über ihren Körper, oder wahrscheinlich eher ihr Outfit wandern und schnaubte ungläubig. "Na wers glaubt. " schnaubte er, während der andere bereits mit seinem Handy telefonierte. "Morgen Boss...ja...wir haben ihn...oder besser gesagt sie...behauptet, zu Ihnen zu gehören, aber sieht für mich eher so aus, als wollte hier jemand herum schnüffeln...jemand ziemlich Dummes wenn Sie mich fragen." Keira öffnete empört den Mund, realisierte dann aber mit wem der Typ da gerade telefonierte und wollte im nächsten Moment im Erdboden versinken. Schlimm genug, dass sie nicht an die Alarmanlage gedacht hatte, aber nun hatten sie auch noch ihretwegen Hector Kemp an einem Samstag vor acht Uhr aus dem Bett geklingelt.
An eine Karte für sie hatte Ramos auch nicht gedacht und so konnte sie gerade noch einen Stehplatz in der letzten Reihe ergattern, für den sie auch noch den vollen Preis zahlen musste.
Viel vom Kampf hatte sie so nicht mitbekommen, aber es interessierte sie auch nicht wirklich. Dafür freute sie sich umso mehr, dass Ramos einen klaren Sieg davon trug und dafür ausgiebig vom Publikum bejubelt wurde. Danach war es kein Problem, zu den Umkleiden zu gelangen, die Sicherheitsleute kannten sie ja bereits.
Ramos Umkleide war brechend voll und sie brauchte eine ganze Weile, bis sie zu ihm vor gedrungen hatte. "Glückwunsch, ich wusste von Anfang an, du packst das!" Strahlte sie und schlang ihm die Arme um den Hals. "Ja...danke..." Erwiderte Ramos abwesend und drückte ihr lediglich einen kurzen Kuss auf die Lippen, ehe er sich den anderen wieder zu wandte und Keira in eine Ecke zurück gedrängt wurde. Irgendjemand drückte ihr ein Bier in die Hand und sie trank ein paar Schluck davon, während Ramos duschen ging. Die anderen diskutierten wo sie gleich feiern wollten und Keira freute sich, als die Wahl auf einen Club in der Nähe fiel. Es war eine Ewigkeit her, seit sie das letzte Mal richtig feiern war...Außerdem hatte doch auch Hector gesagt, dass sie das Wochenende genießen und feiern sollte, oder nicht?
Doch als schließlich alle zum Aufbruch bereit waren und Keira sich wieder neben Ramos schob, sah dieser sie verwundert an. "Was machst du denn noch hier?" Einen Moment lang verschlug es Keira die Sprache, dann reckte sie das Kinn vor und erwiderte. "Deinen Sieg feiern natürlich." Ramos schüttelte lachend den Kopf. "Fahr du mal schön nach Hause und uns Männern den Abend für uns." Damit schob er sie beiseite und rief den anderen zu, dass sie jetzt los fuhren. Rasch leerte sich der Raum und Keira blieb mit tränenverschleiertem Blick allein zurück. Sie brauchte geschlagene zehn Minuten, um ihre Fassung wieder zu erlangen und sich auf den Weg nach draußen zu machen. Anscheinend fuhren jedoch so spät am Abend keine Busse mehr. Sie war davon ausgegangen, dass sie mit Ramos zurück fahren würde. Da sie sich nicht zu jemand völlig fremden ins Auto setzen würde, blieb ihr nichts anderes übrig, als ein Taxi zu nehmen. Wenigstens musste sie dank Hectors Gehalt beim Preis von fast 100 Dollar nur schwer schlucken und stürzte sich dadurch nicht völlig in den Ruin, wie es vor ein paar Monaten noch der Fall gewesen wäre.
Zu Hause verkroch sie sich in ihrem Bett, schaltete den Fernseher ein und heulte sich zu Grey's Anatomy in den Schlaf. Keira wurde erst wieder wach, als Ramos um 6 Uhr morgens völlig betrunken nach Hause kam. Genau genommen wurde sie davon wach, dass er ihr die Decke weg riss und die Hände unter ihr Shirt schob. Mit einem Aufschrei fuhr sie hoch und hatte die Hand bereits erhoben, als sie Ramos erkannte. "Spinnst du?" Schrie sie ihn an und bemerkte erst jetzt wie betrunken er tatsächlich war. "Komm schon Babe...da waren so viele scharfe Girls und jetzt hab ich richtig Bock..." nuschelte er und versuchte sich die Hose auszuziehen, wobei er jedoch das Gleichgewicht verlor und fast auf Keira gefallen wäre, wäre diese nicht schnell zur Seite gehechtet. "Du bist doch nicht ganz dicht! " fuhr sie Ramos noch an, doch ihr Freund wälzte sich nur herum und begann lauthals zu schnarchen. Schlafen konnte sie nun also definitiv vergessen. Sie verpasste Ramos einen wütenden Tritt, den dieser nicht einmal bemerkte und stand dann auf, um duschen zu gehen. Danach setzte sie sich in die Küche, um zu frühstücken, doch Ramos schnarchen hallte durch die gesamte, zugegebenermaßen recht kleine, Wohnung und war eine stetige Erinnerung an den gestrigen Abend. Keira hielt das nicht aus. Es war gerade einmal sieben Uhr morgens, da konnte sie am Samstag auch niemanden von ihren Freundinnen anrufen...blieb nur noch das Büro. Auch wenn bei ihr keine Arbeit liegen blieb, gab es dort bestimmt etwas zu tun, und wenn sie nur ein paar alte Fälle nach las. Es wäre eine gute Ablenkung. Da sowieso niemand in der Kanzlei wäre, schlüpfte sie einfach nur in eine Jeans und ein ziemlich langweiliges T-Shirt, über das sie einen schwarzen Hoodie drüber zog. Schließlich war Wochenende. Keira fuhr sich mit den Fingern durch ihre Haare, die wie immer durcheinander waren und machte sich dann auf den Weg ins Büro.
Die Tür war logischerweise abgeschlossen, doch zum Glück passte Keiras Schlüssel. Nichts Böses ahnend schloss sie die Tür auf und betrat die Kanzlei. Sie hatte gerade die Tür hinter sich zugezogen und sich auf den Weg zum Archiv gemacht, als plötzlich ein durchdringender Alarmton durch die leeren Gänge schrillte. "Oh shit!" Stieß Keira erschrocken hervor und eilte zurück zu Eingangstür. Obwohl sie den Code natürlich nicht kannte, drückte sie hektisch auf dem Display herum, bis sie ein tiefes "Na wen haben wir denn da?" Herum fahren ließ. Vor ihr standen zwei große, breite Kerle in schwarzen Lederjacken. Keira brauchte keinen zweiten Blick, um zu erkennen, dass es sich um den Sicherheitsdienst handeln musste. "I...ich bin Keira Harting....ich b...bin die Praktikantin von Hector Kemp." Stotterte sie und hasste sich für ihre piepsige, eingeschüchterte Stimme. Der größere der beiden ließ den Blick über ihren Körper, oder wahrscheinlich eher ihr Outfit wandern und schnaubte ungläubig. "Na wers glaubt. " schnaubte er, während der andere bereits mit seinem Handy telefonierte. "Morgen Boss...ja...wir haben ihn...oder besser gesagt sie...behauptet, zu Ihnen zu gehören, aber sieht für mich eher so aus, als wollte hier jemand herum schnüffeln...jemand ziemlich Dummes wenn Sie mich fragen." Keira öffnete empört den Mund, realisierte dann aber mit wem der Typ da gerade telefonierte und wollte im nächsten Moment im Erdboden versinken. Schlimm genug, dass sie nicht an die Alarmanlage gedacht hatte, aber nun hatten sie auch noch ihretwegen Hector Kemp an einem Samstag vor acht Uhr aus dem Bett geklingelt.