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Du hast doch keine Angst im Dunkeln
Szenen-Informationen
Charaktere » Florence Blanchard
Datum 24.03.2021
Ort Galerie // Innenstadt
#1
Dunkelheit
Du hast doch keine Angst
im Dunkeln?
Florence Blanchard & Warren Dresher // Frühling // Outfit

Kurz nach dem seine Vorlesung zu Ende war, packte Warren seine Sachen in die Tasche und sah noch einmal auf, als eine junge Studentin an sein Pult trat und ihn anstrahlte. Innerlich rollte der Dozent mit den Augen, denn er hatte gerade keinen Nerv auf ihre Schwärmerei. Ja er hatte mitbekommen, dass sie auf ihn stand, aber wollte er das auch? Nein wollte er nicht, denn hinter ihr ging eine junge Frau vorbei, welche ihn viel mehr interessierte. Florence Blanchard. Was für ein Name. Er klang nach Sonne, nach Strand, nach Urlaub in Frankreich, danach sich irgendwo mit einem Glas Wein in der der Abendsonne auf einer Decke am Meer zu vergnügen. Nur knapp nickte er Miss Blanchard zu und wendete sich dann wieder zu der Studentin, die vor ihm stand. "Miss Kolfer, was gibt es denn?", fragte er sie und versuchte sich in einem Lächeln. Man sollte ja immer höflich bleiben auch wenn ihm gar nicht danach war. Einer seiner Kollegen hatte ihm schon gesagt, dass die junge Frau in ihn verschossen wäre, aber das war ihm herzlich egal. Er würde sich bestimmt nicht auf so ein Kind einlassen.

Seine Studentin verfolgte ihn sozusagen bis zu seinem Büro und erst dort konnte Warren sie abwimmeln. Er gab ihr noch zwei, drei Tipps und verabschiedete sich dann mit den Worten, dass sie sich ja in der nächsten Vorlesung sehen würden. Da strahlte sie ihn schon wieder an. Sie war ein Kind, zwar eine sehr intelligente Studentin, aber trotzdem noch ein Kind von gerade mal 20 Jahren. Warum sie seinen Kurs besuchte, wusste er nicht, denn wenn er sich ihre Leistungen und auch ihren sonstigen Werdegang ansah, dann hatte der nichts mit seinem Fach zu tun. Wobei doch Warren konnte sich sehr gut denken, warum sie seinen Kurs besuchte, aber trotzdem so was sollte niemals ein Grund sein. Wobei auch der Braunhaarige hatte früher für seine Mathelehrerin geschwärmt und war ihr überall hin nachgelaufen, hatte ihr sogar gesagt, dass er sie später heiraten würde. Nur das Warren damals gerade mal sechs Jahre alt gewesen war und das war nun wirklich schon eine Weile her. Über 30 Jahre würde er sagen.

In seinem Büro wurde seine Tasche abgestellt und er schaute auf sein Telefon um die nächsten Termine zu checken. Gleich hatte er einen Termin mit einem Studenten und danach wollte er zu der neuen Ausstellung, die heute eröffnet wurde. Die hatte ihn schon interessiert, seit dem Warren die Einladung bekommen hatte. Es sollte dort sogar einen Dunkelraum geben. Ein Raum, wo es total dunkel war und man sich durchtasten musste. Wie interessant und er wollte auch wissen, wie das gelöst wurde, dass man nicht ausversehen andere Leute anfasste. Der Termin mit seinen Studenten wurde wie immer gewissenhaft hinter sich gebracht und dann ging er nach hause. Duschen, umziehen und wieder los. Mittlerweile war es später Nachmittag, fast schon Abend und er hoffte mal, dass man dort vielleicht auch noch was zu Essen bekommen konnte.

Vor der Ausstellung zeigte Warren seine Eintrittskarte und betrat die sozusagen für den Künstler heiligen Hallen. Er sah sich um und wurde von einer jungen Frau begrüsst, welche ein Tablett mit Gläser in den Händen hielt. Es war Schaumwein, Sekt oder Champagner, auf alle Fälle mit Blubberblässchen. Warren nahm sich eines und bedankte sich artig, dann sah er sich um und seine Augen fielen auf eine junge Frau, ein Lächeln breitete sich aus und langsam ging er zu ihr rüber. "Miss Blanchard. Sie hier zu sehen, dass hätte ich nicht erwartet." Sie war wirklich eine Schönheit und so ganz anders als ihre Kommilitonin. Diese Frau wusste, was sie tat und wie sie wirkte. Zumindest kam es Warren so vor.
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#2
Florence schwärmte nicht, nicht für Männer zumindest. Das war einfach nicht ihre Art. Was nicht hieß, dass sie sich nicht für Männer begeistern konnte oder diese nicht als begehrenswert ansah, keineswegs, aber wenn sie einen Mann sah oder kennenlernte, für den andere Frauen vielleicht heimlich schwärmten, dann hielt sie sich normalerweise nicht damit auf, über diesen Herrn vor ihren Freundinnen zu schwärmen oder sich insgeheim irgendetwas Unrealistisches mit ihm auszumalen. Sie nahm die Sache gerne selbst in die Hand und sprach den Mann an oder arrangierte die Umstände so, dass man irgendwie ins Gespräch kam und sich zumindest eine Gelegenheit ergab, dass man einen Schritt weiter kam oder eben erkannte, dass das nichts werden würde.
Sie war in dieser Hinsicht relativ realistisch und hatte lieber Fakten als irgendwelche Träumereien, zumal es ja so verdammt viele interessante Menschen auf der Welt gab, dass es sich gar nicht lohnte, irgendwem einfach nur hinterherzuschauen und zu hoffen. Dann lieber einen Haken daran machen und im Zweifelsfalle weiterziehen, als sich selbst damit einzuschränken, oder?

Natürlich fiel das nicht jedem so vergleichsweise leicht, aber Florence konnte in dieser Hinsicht mit Rückschlägen gut umgehen. Weniger gut gelang dies einer ihrer flüchtigen Bekannten an der Uni, Sarah Kolfer. Sie studierte hier Sport, trainierte hin und wieder mit Florence und hatte sie dennoch mal gebeten, sie hin und wieder zu einer Telecommunication-Vorlesung begleiten zu dürfen, und es hatte sich rasch herausgestellt, dass sie in den Dozenten, Mr. Dresher, verschossen war. Flo konnte das nachvollziehen, der Mann war verdammt attraktiv und gefiel nicht nur Sarah und anderen Studentinnen, sondern auch ihr. Der Grund, weshalb sie ihn noch nicht angesprochen hatte, war in diesem Fall erst einmal ihre Freundin, der sie den Herrn nicht streitig machen wollte, und außerdem die Tatsache, dass sie es lieber vermied, etwas mit einem Dozenten anzufangen. Klar, Dinge passierten eben, aber man musste es ja nicht forcieren. Und wenn man jedem Mann, den man attraktiv fand hinterherlief, dann wurde das mit der Zeit ja auch anstrengend. Es war ja nicht so, dass es Florence für gewöhnlich langweilig wurde, daher verhielt sie sich ihm gegenüber höflich, aber neutral.

Heute wollte Sarah ihn endlich mal ansprechen, aber es stellte sich später heraus, dass sie es vergeigt hatte. So zumindest die Sicht der Kanadierin, denn es half ja nichts, den Dozenten nach allgemeiner Hilfestellung zu seinem Fach zu befragen, wenn man eigentlich etwas ganz anderes, nämlich seine Nummer, ein Date oder was auch immer wollte. Nun, Flo machte Sarah dennoch Mut, denn diese war nun einmal recht sensibel und eben auch immer noch sehr jung. Sie würde es einfach nochmals probieren müssen, dann vielleicht mit etwas mehr Mut.
Damit war diese Sache für sie für den heutigen Tag eigentlich abgeschlossen, denn statt sich mit ihrem Dozenten zu beschäftigen hatte die junge Frau heute noch etwas anderes vor. Ein Künstler eröffnete eine neue Ausstellung und hatte dazu eingeladen. Es sollte ein richtiger Empfang werden und tatsächlich eine Menge Leute kommen.
Also machte sie sich fertig, duschte, zog sich um, und brach dann auf.
Relativ schnell war sie im Inneren, hatte ein Glas Sekt in der Hand und schaute sich erst ein paar der Bilder an, dann die Skulpturen, welche man später vermutlich ebenfalls noch im Dunkelraum ansehen können würde. Darauf war sie besonders gespannt, denn es war einfach so eine gute Idee, wie sie fand, denn es passte einfach zum Thema der Ausstellung: Sex.
Die Stücke, die man hier ansehen konnte, waren recht eindeutig frivol. Der Künstler hatte sehr explizite Szenen abgebildet und herumexperimentiert. Gerade stand sie vor einem sehr detailliert nachgebildeten erigierten Penis aus Granit, der sie um einen guten Kopf überragte und fragte sich, wie man diesen wohl hier hineinbekommen hatte, als sie eine Stimme neben sich hörte und sich dorthin umwandte. Sie erkannte den Mann sofort: "Mr. Dresher!" Sie grinste. Das war eine Überraschung. "Das geht mir genauso." Sie hob ihr Glas, als sie auch eines bei ihm sah. "Aber wie schön, sie mal außerhalb der Uni zu sehen!“ erwiderte sie ehrlich. Das war nun ja leider (für Sarah) fast zu verlockend. Zumal in dieser Umgebung. Sie nickte zu der Skulptur. "Spannend, oder?" meinte sie, immer noch schmunzelnd.
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